Trockene Luft ist nicht nur unangenehm, sie kann sogar krank machen. Wenn im Winter die kalte Luft weniger Wasser aufnehmen kann und die Heizungen auf Hochtouren heizen, dann ist auch Erkältungssaison, aber warum eigentlich?
Trockene Luft schadet den Schleimhäuten, indem sie dafür sorgt, dass sie austrocknen. Ausgetrocknete Schleimhäute verlieren ihre Schutzwirkung für den Körper und Bakterien und Viren haben quasi frei Bahn.
Dazu kommen noch jede Menge andere unerfreuliche Auswirkungen, die zu trockene Luft hat. Juckende Augen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und trockene Haut sind nur einige. Grund genug, etwas zu tun, um die Raumluft zu befeuchten, aber was?
Feuchte Handtücher aufhängen
Ein paar Handtücher feucht machen und in der Wohnung aufhängen ist eine der schnellsten Methoden, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Oft wird geraten, die Handtücher direkt über die Heizung zu hängen, davon bin ich aber kein Fan. Die Wärme der Heizung kann dann nicht frei in den Raum abgegeben werden.
Lieber nehme ich ein oder zwei Handtücher mehr und hänge sie über einen Wäscheständer, das geht immer noch schnell.
Wäsche in der Wohnung trocknen
Eigentlich logisch, wenn man feuchte Handtücher aufhängen kann, dann kann man auch einfach die Wäsche in der Wohnung trocknen.
Wenn man genug Kleidung hat, kann man einfach eine gewisse Menge Wäsche liegen lassen, um dann an besonders trocknen Tagen etwas mehr zu waschen. Ist die Luftfeuchtigkeit ausreichend, dann bleibt die Wäsche liegen.
Vorhänge befeuchten
Sie haben Vorhänge in der Wohnung? Die große Fläche der Vorhänge lässt sich sehr gut dazu nutzen, die Feuchtigkeit zu erhöhen. Sprühen Sie dazu einfach regelmäßig Wasser auf den Stoff.
Gerade am Anfang sollten Sie testen, ob der Stoff das Wasser gut verträgt oder ob er wellig wird.
Wasser versprühen
Es hat nicht jeder Vorhänge an den Fenstern, die sich dazu eignen als Raumbefeuchter zweckentfremdet zu werden. Es geht zum Glück auch ohne, denn mit einer handelsüblichen Sprühflasche können Sie auch so Wasser im Raum versprühen.
Achten Sie darauf, dass der feine Nebel zu glatten Stellen auf dem Boden führen kann und jemand ausrutschen könnte. Ideal ist es auch das Wasser über einem selten genutzten Teppich zu versprühen, damit es langsam trocknen kann.
Wasser verkochen lassen
Das mache ich bis heute und sogar trotz ich einen tollen Luftbefeuchter mein Eigen nennen darf. Einfach einen großen Topf mit Wasser auf den Herd und ein paar Minuten kochen lassen.
Es gibt kaum einen Weg, schneller eine so große Menge Feuchtigkeit in die Luft zu bekommen. Achten Sie aber darauf, dass der Raum nicht überfeuchtet. Am besten ist es, ein Hygrometer in dem Raum aufzustellen.
Luftfeuchtigkeit prüfen
Hygrometer ist ein gutes Stichwort, denn ob die Luft trocken ist, kann tatsächlich von jedem Menschen sehr unterschiedlich empfunden werden. Wenn Sie glauben, dass die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, dann legen Sie sich ein Hygrometer zu und testen Sie die Luft.
Im Winter sind Werte zwischen 40 % und 50 % normal. Deutlich unter 40 % ist zu trocken und über 60 % sollte die Luftfeuchte nicht sein, denn dann droht Schimmel.
Zimmerpflanzen aufstellen
Zimmerpflanzen eignen sich sehr gut dazu, das Raumklima positiv zu beeinflussen. Zum einen geben sie Feuchtigkeit an die Luft ab und sie filtern CO₂ aus der Luft und wandeln es in Sauerstoff um.
Ideal sind Pflanzen mit großen Blättern, die häufig gegossen werden müssen, denn solche Pflanzen geben besonders viel Feuchtigkeit ab.
Weniger heizen
Eigentlich logisch, desto mehr Wärme die Heizung produziert, desto stärker trocknet sie die Luft aus. Ein Raumthermometer kann Ihnen dabei helfen, die Heizungen richtig einzustellen. In Wohnräumen sind 20 Grad in den meisten Fällen völlig ausreichend, im Schlafzimmer reichen etwa 18 Grad.
Ein weiterer Vorteil, jedes Grad weniger spart Geld und über mehr Geld wird sich wohl niemand beschweren.
Wasserschale auf die Heizung
Die Heizung läuft im Winter ja eigentlich immer und das auch unabhängig davon, auf wie viel Grad man seine Räume heizt. Man kann die Heizung, die sonst dafür sorgt, dass die Luft austrocknet, auch dafür benutzen, sie zu befeuchten.
Dazu stellen Sie einfach Schalen mit Wasser auf die Heizung. Alternativ können Sie auch Heizungsbefeuchter anschaffen, das sind Gefäße, größtenteils aus Keramik, die an die Heizung gehängt werden.
Nach dem Duschen die Tür offen lassen
Normalerweise soll man die warme, feuchte Luft, die nach dem Duschen im Bad hängt, lieber nicht in den Rest der Wohnräume entlassen. Zu groß ist die Gefahr, dass sie sich an Kältebrücken sammelt und dort für Schimmel sorgt.
Ist die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung aber deutlich zu niedrig, ist dies ein gutes Mittel zumindest etwas für Erleichterung zu sorgen. Achten Sie aber unbedingt darauf, ob sich das Wasser irgendwo sammelt.
Richtig lüften (Stoßlüften statt Kipp)
Man sollte Fenster nicht kippen und schon gar nicht zum Lüften und noch weniger im Winter. Der Luftaustausch geht viel zu langsam und noch bevor man überhaupt auch nur ein wenig frische Luft im Raum hat, reagieren die Heizungen auf die kalte Luft und überheizen den Raum.
Dreimal täglich für 5 Minuten alle Fenster komplett öffnen ist deutlich besser. Wenn es sehr kalt ist, können Sie Decken über die Heizungen legen, damit die Wärme im Heizkörper bleibt. Generell ist es wichtig, während des Lüftens die Heizungen abzudrehen.
Optimalen Zeitpunkt zum Lüften finden
An einem klaren Wintermorgen bei -6° C ist die Luft besonders trocken. Besser ist es zu lüften, wenn es nebelig ist oder sogar regnet und die Temperaturen leicht über null liegen.
Das kann man sich zwar nicht immer aussuchen, trotzdem ist es gut zu wissen, denn wenn man eine gute Wetterlage zum Lüften erwischt, muss man weniger auf andere Maßnahmen zurückgreifen.
Luftbefeuchter anschaffen
Wenn alle Hausmittel nicht helfen und die Luft immer noch zu trocken ist, dann gibt es immer noch die Möglichkeit auf einen Luftbefeuchter zu setzen. Diese Geräte machen genau das, was wir wollen, sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit.
Es gibt Ultraschall-Luftbefeuchter, die Wasser zerstäuben und als Nebel in Luft abgeben. Außerdem gibt es Verdunster, die Wasser verdunsten. Eine dritte Option sind Verdampfer, die das Wasser zum Kochen bringen und sozusagen die verbesserte Variante von einem Topf auf dem Herd sind.
Luftwäscher einsetzen
Luftwäscher sind Kombigeräte, die mit Wasser die Luft reinigen und gleichzeitig befeuchten. Gerade für Asthmatiker kann diese Kombination interessant sein. Ihnen setzt die trockene Luft oft besonders zu und wenn man mit einem Geräte auch gleich noch Staub und Schmutz aus der Luft holen kann, umso besser.
Zimmerbrunnen kaufen
Zimmerbrunnen sind gefühlt ein bisschen aus der Mode gekommen, aber sie sind eine einfache und dekorative Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Zwar müssen sie regelmäßig gereinigt und mit frischem Wasser versorgt werden, dafür ist das Plätschern toll zum Entspannen und Meditieren.
Mit geschlossenem Fenster schlafen
Hier geht es weniger darum, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, sondern die Lunge und Schleimhäute vor weiteren Reizungen zu schützen. Nachts ist die Außenluft oft noch kälter und wenn sie durch ein gekipptes Fenster in den Raum strömt, kann sie über einen langen Zeitraum die Lunge reizen und die Schleimhäute austrocknen.
Viel trinken
Trockene Luft lässt sich im Winter nicht vermeiden und während wir in unseren eigenen vier Wänden viel tun können, um besseres Raumklima zu bekommen, ist das nicht überall möglich.
Viel trinken und am besten Wasser versorgt den Körper von innen mit Feuchtigkeit und wir sind weniger anfällig für trockene Raumluft.
Egal ob einfaches Hausmittel gegen trockene Luft oder modernste Technik zur Raumbefeuchtung, den Körper vor trockener Luft zu schützen ist wichtig. Es ist nicht gut für unsere Schleimhäute und damit unsere Gesundheit, sondern auch für unser gesamtes Wohlbefinden.